Tag 10: Von Lentigny nach Montarcher

Motto: Aus dem Loire-Tal durch das „Forez“ auf der Basaltstraße

Ein Petit dejeuner mit Crêpes, frischem Baguette cereal, hausgemachte Konfiture und ein guter starker Kaffee stehen um 7 Uhr bereit. Ein Apfelsaft und eine Nusskreation runden das Petit… ab. Sophie und  Thierry empfehlen mir den Umweg über Saint-Maurice-sur-Loire. Wir verabschieden uns herzlich. Das sind die Begegnungen, die  für mich diesen Camino ausmachen.

Um 8 Uhr stehe ich alleine auf dem Donjon-Turm über dem Dorf Saint-Maurice und unter mir die wie auf einem Spiegel mäandernde Loire – ein sensationelles Panorama entschädigt für die ersten Höhenmeter. Dann gehts weiter über schmale Nebenstraßen hoch auf die D 8 und höher und höher von 400 auf 550 m, um dann sehr zügig im 35 er Schnitt wieder ins Forez-Tal zu rauschen; das war dann vorerst das Krackseln. In Pommiers-en-Forez erhalte ich in der Prieuré den ersten Tagesstempel; für den zweiten Tagesstempel muss ich noch bis zur „Gîte“ am späten Nachmittag radeln.

Die Benediktiner-Abtei in Pommiers wurde im 9. Jh gegründet und war später Cluny unterstellt. Der Pilgerweg führt über den Fluss L‘Aix. Hier fotografiere ich die Abtei in einem tollen Ensemble mit einer alten Brücke aus der Römerzeit – das Werbebild in Reiseführern für das Foret.

Im Forez sind viele romanische Kirchen und Kapellen am Wegesrand zu bewundern; die Bilder zeigen die Chapelle Saint-Sulpice, Église Saint-Étienne im gleichnamigen Ort, eine Prieuré in Champdieu und die Collégiale Notre-Dame in Montprison.

Dann lege ich an der Stadtgrenze in Montbrison meine Mittagspause ein. Es ist Viertel vor Zwei bei 58 km und 400 m Meereshöhe, als ich wieder starte und den Aufstieg zur Gîte in La Chapelle-en-Lafaye beginne.
Mit 5 kurzen Pausen sind dann nach 2:20 Std 22 km geschafft und die Passhöhe ist mit 1.140m angezeigt. Die letzten 10 km war dann auch noch leichter Regen dabei, sodass die Abfahrt zur Gîte auch sehr kühl und unangenehm wurde.
In der kommunalen Pilgerherberge treffe ich neben der Dame am Acceuil die erste Pilgerin auf meiner Tour – Friederike aus Köln. Nach dem Organisatorischen entschließen wir uns, das Angebot eines 5-Gänge Menüs zum Mitnehmen aus dem einzigen Restaurant vor Ort zu bestellen (14,50 €), dass wir dann gegen 17 Uhr abholen und auf dem Gasofen bzw. in der Mikro aufwärmen. Schafskäse im Brickteig, grüner Salat mit Cocktailtomaten und Vinaigrette, Filet mit Pilzragout, Gemüsepäckchen im Teigmantel, Käse der Region und Apfelkuchen mit Vanillesauce – was wollen wir mehr. Die Reste sind dann für den morgigen Tag.
Übrigens ist Friederike in Cluny gestartet und will in den zwei Wochen Osterferien bis nach Le-Puy-en-Velais unterwegs sein. In der Zwischenzeit sind wir mit Christof aus Orleans zu Dritt; er kommt von Santiago zurück und ist über Vézélay nach Orléans unterwegs in seine Heimat.

Wir tauschen gemeinsam unsere Gedanken zum Pilgern aus und haben interessante Gespräche in Deutsch, Französisch und Englisch. Für Friederike stelle ich einen Hotspot mit meinem Handy her, damit sie ihren Blogbericht hochladen kann.

Als Fazit muss ich gestehen, dass die Schlussrampe stramm war und die 1274 Höhenmeter bremsen den Tagesschnitt auf 13,4 km/h. Aber nach der heißen Dusche können wir in den zwei zur Verfügung stehenden Zimmern in Doppelstockbetten mit 3 Personen bei einer Kapazität von 12 Betten eine gute Nachtruhe finden.

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