Tag 1: Von Konz nach Metz

Motto: Es geht los – auf Dreiländertour D-L-F am Hochwasser entlang

Um 7 Uhr habe ich mich von meiner Frau Marliese verabschiedet. „Pass auf dich auf“. Das möchte ich auch gerne in den nächsten 2 Monaten befolgen.

Achim von nebenan ruft „Gute Fahrt“ und auch Johannes‘ ist gekommen und zeigt mir auf der Wetter-APP die aktuellen Daten mit 1 Grad über Null und vollem Sonnenschein.

Am Saarufer in Konz halte ich kurz am Camino Stein und dann gehts über die Saarbrücke auf den Moselradweg Richtung Schengen.

In Oberbillig ist die Mosel wegen dem Hochwasser noch auf dem Radweg – Durchfahrt möglich und keine Sperrschilder. Aber vor der Wellener Brücke ist Land unter und ich muss auf die Bundesstraße. Die Böschung rauf, Fahrrad abrödeln, über die Leitplanke, aufrödeln im morgendlichen Berufsverkehr. Das Equipment ist schon gut verschlammt.

Danach gehts weiter auf der deutschen Seite bis Wincheringen. Die Mosel ist mit ihrem Hochwasser gleichhoch wie meine Fahrbahn und langsam setzen sich die Bremsen mit Schlamm zu. Ich wechsle in Wormeldange auf die luxemburgische Seite – hier ist bereits alles, was nicht geht, vorbildlich abgesperrt – Chapeau! So komme ich bis zur ersten Pause am Museum in Schengen gut durch. Ein Besuch in der kostenfreien Ausstellung lohnt sich; überdies gibt’s den ersten Stempel in den Pilgerpass.

Mit dem Grenzübertritt nach Frankreich sind die ersten 50 km geschafft. Die Veloroute kenne ich von der Fairplay-Tour nach Thionville und Metz.
Aber hier ist jetzt das Moselhochwasser die große Unbekannte. In Malling steht dann das umstrittene Atomkraftwerk Cattenom in voller Breitseite am Fluss. Ich fahre in Höhe von 
Thionville durch die gegenüber liegende Industriestadt Yutz. Hier gibt’s das erste Baguette „Artisan“ für 1,10 € und die Mittagspause am Porte Sarrelouis auf dem Radweg. Das Fahrrad befreie ich mangels Holzstäbchen mit dem ausgebrauchten Salami-Messer von Schlammresten. Die vorbeikommenden Franzosen wünschen „Bon appetit et bon voyage“ – nette Geste. Um halb Eins kann ich dann ohne Schleifgeräusche weiter auf dem Voie verte bis Metz fahren – entlang des Moselkanals, Industriestandorten und – Gegenwind!

Am Stadteingang von Metz grüßt das IKEA Zentrallager und schon bald bin ich nach 115 km an der gotischen Kathedrale St. Stephan -dem „Leuchtturm Gottes“ – angekommen. Ich habe Glück. Ein Aufseher dirigiert meinen Platz für das Fahrrad und „drängt“ sich zu einer deutschsprachigen Führung im Dom mit den Fenstern von Chagall auf – ich bekomme auch einen Spezialstempel aus der Sakristei in mein Büchlein. Die Sightseeingtour durch die Altstadt, vorbei am Centre Pompidou, führt mich zur AirBnB-Unterkunft am Bahnhof.

Einkaufen, Pizza in der Altstadt, ein Bier beim Berichteschreiben am Abend.

Heute Morgen wirkt ein Neustart meines iPad Wunder und ich den Bericht vollenden und hochladen.

2 Kommentare

  1. Tolle Ausrüstung, prima Dokumentation. Oh je, gleich zu Beginn das schöne Rad verdreckt. Ich wünsche Dir gutes Wetter und wenig Gegenwind.

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