Tag 5: Vom Tal der Tille über Dijon bis Beaune auf der Route des Grands Crus

Motto des Tages: „Endlich auf der Route des Grands Crus“

 

Ein gutes Frühstück mit allem Drum und Dran entschädigt für fehlendes Wifi und den dürftigen Hotelstandard. Pilgerkollege Richard „schnorrt“ sich einen Kaffee (Krupps Maschine mit Kapseln!) und ich genieße Müsli, Marmelade auf Baguette mit richtiger Butter, Orangensaft und Joghurt. Ein paar Kekse und Madelaines sammeln sich für unterwegs in der Provianttasche.

Die ersten 5 km bin ich wieder auf einer winzigen Straße unterwegs, bevor mich die D 974 von gestern wieder aufsaugt und ich mit dem Verkehr entlang der blühenden Rapsfelder mitfließen kann. Das heißt, das Auf und Ab ist zwar noch immer da, aber gemäßigter. Ich biege in Norges-le-Village auf den für Radfahrer ausgewiesenen „Voie Romane“ – die Römerstraße – ab. Vor der Stadt Dijon bin ich dann aber schon wieder auf der D 974.

Dijon erlebe ich in 2 1/2 Stunden auf dem ausgewiesenen Eulenpfad (Owls-Trail) mit in dem Boden eingelassenen Eulen-Logo; das ist empfehlenswert für Interessierte. Insbesondere im Bereich der Markthallen komme ich nur fußläufig und mit Schieben voran.
Übrigens: da kann sich manche Stadt bei uns mit den organisierten und ausgewiesenen Fahrradwegen eine Scheibe abschneiden. Es hat sich gelohnt – eine spannende Stadt.
Direkt nach dem Stadtzentrum von Dijon beginnt die „Route des Grands Crus“; die Partnerstadt von Schweich – Marsannay-la-Côte – lässt grüßen. Die Strecke vor mir sind wir schon einmal bei einem Taizé-Besuch mit unserem VW-Bulli gefahren. Aber das hier ist mit Rückenwind, wuseligen Arbeitern im Weinberg, einer tollen Landschaft im Frühlingserwachen und mit dem Fahrrad ist nicht zu toppen.

Die Pause hatte ich eigentlich 2 Orte weiter vorgesehen, aber ich treffe auf eine Schweizer Familie mit 2 Kindern, die eine Burgund-Rundreise mit voll gepackten Rädern (alles Bio-Bikes!) heute begonnen haben – mit Zelt : Respekt!
Das Treffen findet mit einer tollen Aussicht auf das Weingut „Château de Clos Vougeot“ an dem gleichnamigen Ort auf dem Radweg statt. Wir verabschieden uns und ich genieße noch meine kurze Pause.
Eine vorbeifahrende Ente hatte ich bemerkt – sie hielt bei Arbeitern im Weinberg – und kam wieder zurück – und hielt an. „Obst gefällig? „Pilger nach Santiago“, fragt der Herr mich auf Französisch. Super und Merci – Äpfel, Mandarine und Orange sind dann Teil meiner Pausenmahlzeit. Der 2 CV bog in das Schloss ab – das ist „Leben in Frankreich“ pur.

Nach dem Radweg Voie Romaine kommt was? D 974 – bis Beaune. Ich fahre durch die Stadt, suche die Touristeninformation wg. dem Stempel – „Tampon“ en France genannt, und dann weiter zur reservierten Unterkunft Vini-Hotel; das ist Formule 1 Standard in moderner Form – alles ok. Da ich das Fahrrad unterstellen möchte, erhalte ich ein Zimmer im EG.

Zu Fuß bin ich dann unterwegs in die Altstadt mit kleinem Rundgang zum Hotel de Dieu, Kirche Notre Dame und interessanten Plätzen der Stadt. Die Preise zur Weinverkostung und Imbiss sind deftig (Burgunder Grand Cru für 6-12 € für 0,12 ml). Das ist mir heute zu teuer, aber der Einkauf im Carrefour auf dem Rückweg dient dann meinem Karfreitag-Abendessen auf Französisch.

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert