Senior-Tour 2024 – der 7. Tag

  1. Etappentag – von Lausanne nach Genf entlang des Westufers zum Ziel

Die Schlussetappe steht ganz im Fokus des Empfangs bei den Vereinten Nationen

Beim Frühstück wird heute der Altersdurchschnitt der Anwesenden durch unser Auftreten erheblich nach oben gezogen; Uli stellt vorab schon einmal fest: Das Brot ist schon aufgeschnitten! Zum Start hat es aufgehört zu regnen und wir werden ohne Wetterkapriolen am Ziel ankommen. In der direkten Umgebung des Jeunotel liegen die olympischen Anlagen und wir halten zu einem Gruppenfoto an dem Symbol der Weltspiele – den fünf Ringen.

Der parallel zur N 1 ausgewiesene Radweg ist schon ein Vorzeigebeispiel für geordneten Individualverkehr. Wir tangieren die Orte Morges und Saint-Prex. Der nächste Ort trägt den Namen des Château Rolle. Weiter geht’s über Dully zur geplanten Zwischenrast in Nyon mit seinem wiederaufgebauten Château aus dem 12. Jahrhundert, welches heute ein Museum für Waffen, Gemälde und Porzellan beherbergt.

Unsere Servicemannschaft hat den Parkplatz direkt an der Residenz der UEFA bezogen. Heute ist zur Zwischenrast „Resteverwertung“ angesagt, da wir uns ja auf der letzten Radetappe befinden. Als erfrischendes Schmankerl ist die Wassermelone auf Wunsch von Klaus.

Ein guter Bekannter von Julia stößt zu uns und begleitet die Radgruppe bis Genf.

Über Founex, Versoix und Pregny-Chambésy rollen wir bereits gegen Mittag nach 60 Kilometern in Genf ein. Michael führt uns zum städtischen Freibad Pâquis mit Blick auf die Stadtpanorama und die imposante Fontäne Jet d’Eau de Genève.

Für 2 Franken Eintritt genießen wir das Ankommen mit Bier und Panaché und besprechen per Telefon die Orga mit dem Empfang bei der der Ständigen Vertretung Deutschlands  bei den Vereinten Nationen. Ebenfalls stößt jetzt René, der Bruder von Mitfahrer Stefan, ein. Er ist IT-Wissenschaftler und Professor an der Fachhochschule hier in Genf. Er wird uns zum Abend mit Stadtführung und Abendessen begleiten.

Genf liegt am südwestlichsten Zipfel der Schweizer Romandie. Die Rhone hat hier ihren Ausfluss aus dem Genfer See – sie entspringt im Wallis aus dem Rhone-Gletscher. Sie ist Heimat einer Vielzahl von internationalen Organisationen. Sie ist nach Zürich der zweistärkste Finanzplatz in der Schweiz und hat nach Monaco mit 18,6 % den zweitgrößten Anteil an Dollar-Millionären. Ich glaube, jetzt wissen wir auch, warum hier die Speisen und Getränke für uns Otto-Normalverbraucher so aus dem Ruder laufen.

Pünktlich um 14 Uhr sind wir für 1 ½ Stunden Gast bei Franziska Lang, Pressesprecherin, ihrer Praktikantin Nina Götz und Jan Deuter, Referenz für Humanitäre Hilfe. Wir erhalten eine Einführung in die Tätigkeit der Ständigen Einrichtung, die dem Außenministerium, dem Innenministerium und dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstehen. Einige Fragestellungen aus der Gruppe runden den Empfang ab. Mit einem Gastgeschenk aus der Weinregion Trier und T-Shirts unserer Mottoreise verabschieden wir uns.

Mit der Tram erkunden wir Genf. René stellt uns die wichtigsten Bereiche der Neu- und Altstadt mit den Bezügen zum Calvinismus und den Hugenotten vor. Sein Geheimtipp ist das Stadtviertel Carouge, welches im italienischen Flair daherkommt und wo wir in der Szene-Crêperie „Blé Noir“ mit deftigen oder süßen Spezialitäten verwöhnt werden.

Peter Kruse richtet in einer kleinen Statio vor dem Blé Noir seine Worte an die Gruppe und bedankt sich bei der Orga, dem Service und den Teilnehmern, dass er eine Woche lang dem „Glück“ sehr nahe sein konnte.

Auf dem Rückweg stehen für die Fußballfans das Public-Viewing im Vordergrund. Die Übrigen erkunden mit René in der Altstadt das Musikfestival, welches immer am 3.Wochenende im Juni bei freiem Eintritt sehr viele Besucher anlockt.

Zur Radstatistik:
Wir sind auf 623 Kilometern von Trier nach Genf 4.640 Meter bergan gefahren und saßen insgesamt an 7 Tagen 35 Stunden und 43 Minuten im Sattel. Wir hatten einen Plattfuß (KJ), keinen Raddefekt und waren mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17,6 kmh unterwegs.

Peter Kruses Limerick zum Tage:
Per N 1 nach Genf – Logistischer Halb-Traum,
Leider aber touristischer Alptraum.
Was soll’s, wir sind am Ziel
Nicht immer war es leichtes Spiel,
Zu trotzen dem PS-protzendem Abschaum.

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