Tag 34: Aufbruch und Rückkehr – auf dem Weg nach La Cõruna
Motto: Transferetappe ohne „spektakuläre Ereignisse“ und landschaftlich durchwachsene Gegend
Ich sitze hier in der Bar auf dem Campingplatz Bastigueiro in La Coruňa. Um Viertel nach Acht sind es noch 26 Grad. Das kann ich nur auf der Barterrasse unter dem Sonnenschirm aushalten. Seit 2 Stunden dröhnt mir die Disco-Musik in den Ohren – so was wie Café del Mar — die Hörgeräte liegen Gott sei Dank im Zelt.
Zum Abendessen habe ich scharfes Pollo Jerk mit Patatas bestellt und dazu kühles gezapftes Cervesa. Es ist dann ein großer Hähnchenschenkel mit Kartoffelspalten und einer mex. Sauce – das Cervesa ist notwendig.
Die Etappe war aufgrund der Hitze anstrengend, und einmal war schieben angesagt (siehe Bilder). Wer wohl diese Strecke geplant hat?
Unterwegs gab es einiges zu sehen, aber eher unterdurchschnittlich. Die Infrastruktur, die Häuser und das Flair in Galicien ist schon gewöhnungsbedürftig; es ist wohl eher ein armer Landstrich an der Küste Spaniens. Und wenn der große Milchkaffee incl. Beilagen abseits der Pilgerpfade 1 € mit 3 Kuchenstückchen kostet, kann die Region auf Dauer keinen Aufschwung erlangen.
Die Strecke war dann auch noch in Teilbereichen kaum fahrbar – die Parallelwege zur Schnellstraße holen alle Höhenmeter mit!
Hier noch ein kleine Episode: Ich wollte heute früh um 7:30 Uhr nicht schon die steilen Anstiege aus Fisterra heraus mitnehmen und so habe ich bei mehr oder weniger null Verkehr am Samstagmorgen kurz entschlossen die Schnellstraße für die Umfahrung von Cee genommen. Die sanfte Steigung und das Ausrollen im Gefälle auf rd. 10 km war dann schon super, auch wenn ein Autofahrer mit Hupen Hilfspolizist spielen wollte, aber amEnde der Schnellstraße am Kreisel stand keine Streife und dann konnte ich ja entspannt weiterfahren; aber es bleibt die Ausnahme – versprochen.
Morgen werde ich an meinem Zielort in Vilalba auf den Camino del Norte stoßen und dann kann die Pilgerfahrt weitergehen – im heißen Galicien.