Fairplay-Tour 2024 – (3) Bütgenbach-Irrel
Die Orte Bütgenbach in Belgien und Irrel in der Südeifel liegen geplante 110 Kilometer auseinander. Das ist somit 2024 die längste Etappe, aber, Gott sei Dank, es geht im Wesentlichen bergab.
Am Ende zeigt die Statistik 109,5 km, 545 Höhenmeter, 5:35 Std im Sattel mit 19,7 kmh Durchschnittsgeschwindigkeit – und das bei 30 Grad am Nachmittag bei der Ankunft in Irrel.
Super Leistung an Alle – trotz 2 Stürzen hat eigentlich alles gut geklappt. Gute Besserung an die leider ausgeschiedene Teilnehmerin aus Hermeskeil.
Der Start um 9 Uhr erfolgt auf dem Bahnradweg in Richtung Norden nach Waimes/Weywertz. Hier treffen zwei alte Bahnstrecken aufeinander, die um 1900 die Stadt Aachen mit der Bergbauregion in Lothringen verband.
Die heute als Radwege genutzte Trasse führt einmal nach Malmedy (Ligne 45) im Westen und nach Saint-Vith (Ligne 48) bergab in den Süden.
In Saint-Vith wartet Roland Gilson, Schöffe, in der Stadt der rustikalen Ledermöbel, am Triangel und empfängt uns mit seinen Kolleg:innen und Bürgermeister Herbert Grommes. Wir sind seit vielen Jahren immer wieder Gast in St. Vith und herzlich willkommen. Er wünscht den Teilnehmern, dass sie die völkerverbindende Tour gut bestehen und weiterhin den europäischen Gedanken durch unsere Großregion tragen und für ein friedvolles Europa werben.
Nach der Pause verlassen die Radfahrer den Bahnradweg im Wiesenbachtal und über verkehrsarme Straßen schlängelt sich der Rad durch das Venn-Land – das ist „Grenzenloses und gelebtes Europa“ – Schengen sei Dank und eine klare Absage an rückwärts gewandte politische Wirren in unserem heutigen freien Europa. Das ist auch ein Kernelement dieser grenzenlosen Fairplay-Tour in der Großregion.
In Steinebrück mit der Überquerung der Our, einem Nebenfluss der Sauer, wird wieder Deutschland erreicht.
Der Bahnradweg steigt moderat, aber ziemlich lange bis zum Bleialfer Tunnel. Der ist heute gesperrt (wahrscheinlich haben die Fledermäuse einen Ausflug gebucht) und damit müssen wir den Tunnel mit Extra-Höhenmetern in voller Sonne überwinden.
Ab dem alten Bahnhof führt die Strecken bergab.
Im Alfbachtal, einer zum Naturreservat deklarierten Einöde fahren die Europaradler, vorbei an aktiven Biberbauten und dem sich immer weiter ausbreitenden Riesenbärenklau, zur Mittagspause in Pronsfeld am Eisenbahnmuseum.
Es ist heiß, und die Radler sind froh, wieder eine tolle Mittagsmahlzeit an der mobilen Hochwälder Radstation von Michael Krämer aus Kell am See zu erhalten – es ist wieder „Ebbes von hei“ Zeit!
Fairplay findet hier auch wieder im Verborgenen statt:
Eine ältere Frau ist von dem „Tam-Tam“ am Bahnradweg so begeistert, dass sie „von dem wenigen, was sie hat, der Spendenkasse 10 EUR schenkt! Vielen vielen Dank.
Harald Urfels, Bürgermeister von Pronsfeld würdigt die Leistung der jungen und älteren Sportler auf den Rädern und wünscht gute Weiterreise.
Die Prüm begleitet die Radler auf dem Bahnradweg in Richtung Lünebach. Der Eifel-Zoo wird passiert, die Prüm wird verlassen und die Übergangsstrecke auf kleinen Straßen führt den Tourtross über eine steile Rampe auf den Enztal-Radweg. Üttfeld-Bahnhof und Arzfeld mit der Arzfelder Mühle liegen an der Strecke bis nach Neuerburg. Hier schlängelt sich die Enz durch die enge Talschneise. An einem schattigen Parkplatz wird kurzfristig der Pausenstandort in Neuerburg geändert.
In der Zwischenzeit haben wir auch die Polizei mit einem Motorrad als Sicherung und Begleitung dabei; vielen Dank für die immer wieder gerne in Anspruch genommene Hilfestellung der Polizeibehörden in den Regionen.
Der Schulleiter des Schulzentrums Neuerburg wünscht uns eine gute Reise und den mitfahrenden Schülern aus Neuerburg tolle Erlebnisse und Eindrücke in dieser Woche.
Nach Mettendorf und mit der Mündung der Enz in die Prüm geht es über Landesstraßen durch das Premium-Siegelhopfental bei Holsthum und Prümzurlay bis zum Etappenort Irrel.
Zum Empfang an der Gemeindehalle haben sich viele Ehrengäste angesagt. Der Irreler Bürgermeister Herbert Theis begrüßte u.a. vom Sportkreis Peter Michaeli und das Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Bitburg-Prüm Frank Propson und sein Service-Team. Eis und kalte Getränke sind der Lohn für diese lange Tour an dem heißesten Tag der Woche.
Das abendliche Prozedere für Alle nimmt seinen Lauf. Duschen, Nachlager herrichten, Abendessen, Tour- und Teambesprechungen, Nachlese in den Nachtlagern und am Service-Mobil.
Und dann kommt heute Abend noch das Halbfinale der Europameisterschaft im Fußball dazu, welches in der Gemeindehalle über Beamer angeschaut wird.