Fairplay-Tour 2024 – (2) Gerolstein-Bütgenbach/B
Die erste Etappe und die erste Übernachtung in der Jugendherberge und Grundschule sind geschafft. Es ist 6:30 Uhr – auch in dieser „Freizeitwoche von der Schule“ ist der Zeitplan eng getaktet. Es ist Wecken angesagt und die 1. Gruppe ist eingeteilt für die Beladung des LKW mit den Tourtaschen – die übrigen Teilnehmer gehen von der Schulturnhalle aus schon einmal in die Jugendherberge frühstücken.
Unser Dankeschön geht an die Leitung der Jugendherberge – alles super organisiert und gut.
Es geht früh los und bergab ins Zentrum von Gerolstein. Nach Querung der Kyll verabschiedet sich der Tourtross am Gerolsteiner „Radkreisel“ über den Kasselburger Weg in Richtung Pelm. Im Angesicht der Kasselburg unterhalb des Adler- und Wolfsparks steht am Radweg ein Eisenbahndenkmal zum Andenken an ein Eisenbahnunglück im Jahr 1897.
Die Aufgabe für die Radler war heute, moderate 60 Kilometer bis zum Freizeitpark Worriken im belgischen Bütgenbach zu schaffen. Dafür wurde aber heute morgen direkt ein zügiges Tempo angeschlagen, da gegen 10 Uhr in der Fairplay-Arena Jünkerath ein gemeinsamer Empfang mit den Radgruppen des parallel stattfindenden Fairplay-Camp vorgesehen war.
Wir passieren die Orte Bewingen, Bolsdorf, Birgel, Lissendorf und Gönnersdorf bis nach Jünkerath.
Wir schaffen das. Herbert Ehlen, Organisator des World-Fairplay-Camp in Blankenheim, ist froh und glücklich, dass dieses Zusammentreffen stattfinden konnte. Herbert Ehlen ist mit seiner Gruppe auf Bahn 1 unterwegs und wir reihen uns auf Bahn 4 ein und es werden vor dem Empfang ein paar Ehrenrunden gedreht.
Der ehemalige Sportlehrer Herbert Ehlen ist der „Erfinder“ dieser länderübergreifenden Fairplay-Events. Er hatte Ende der 90er Jahre die Idee, jungen Menschen im Schulsport und darüber hinaus, ein Zauberwort ins Radgepäck einzupacken – TUN -. Fairplay, Fair im Sport, Fair im Verkehr – rund ums Rad. „Fairplay ist eine Einstellung“, sagte er bereits vor 25 Jahren. „Faires Verhalten setzt bestimmte Fähigkeiten wie Ehrlichkeit, Selbstvertrauen, Rücksichtnahme, Verlieren können, Empathie voraus“. „Fairplay ist eine menschliche Haltung, die sich z.B. gegenüber der Umwelt ausdrückt“. Diese Statements haben an Aktualität nichts verloren. Das Ergebnis des Projekts „Fairplay“ sind über 20 geförderte Schulbauprojekte in Ruanda und Burundi mit einer Spendensumme von über 3,3 Mio Euro.
Empfang, Personen, Worte
Es geht weiter auf dem Radweg mit den Orten Glaadt, Stadtkyll und Kronenburg bis zur Landesgrenze Nordrhein-Westfalens am Kronenburger See. Die verdiente Mittagspause nach dem steilen Anstieg mit tlw. 15% zur Burgruine und dem Burgdorf Kronenburg wird garniert mit Gruppenfotos für die Tourdokumentation durch Fotograf Karl Josef, der auch seit mittlerweile 20 Jahren für die Streckenführung der Etappen verantwortlich zeichnet.
Der Bürgermeister von Kronenburg, Jan Lembach , ist erfreut über den zweiten Besuch der Tour in dieser südlichsten Touristenregion von Nordrhein-Westfalen. Die Küchenmannschaft ist etwas im Verzug mit dem Herrichten der Speisen, da wir bereits eine halbe Stunde vor der Zeit eingetroffen sind.
Das Ambiente der Burganlage mit historischem Dorf ist heute die Kulisse für die Gruppenfotos der teilnehmenden Schulen.
Der Bahnradweg schlängelt sich weiter bis zum Grenzübergang nach Belgien am Losheimer Graben in 600 m Höhe. Der höchste Punkt wird an der Wasserscheide Rhein/Maas kurze Zeit später mit 635 m erreicht. Der Ravel 45a im Venn passiert die Orte Buchholz, Honsfeld und Büllingen in der deutschsprachigen Gemeinschaft. Wir erreichen die Freizeitanlage Worriken an der Talsperre Bütgenbach am frühen Nachmittag. In der Übernachtungshalle incl. Rad-Abstellplatz empfängt uns die Schöffin Martha Limburg und die Freunde und Gäste aus Gillenfeld; die Partnerschaft ist im Rahmen der Fairplay-Tour entstanden.
Kurt Ratmes, Präsident des Eurosportpool (Dachorganisation der Großregion und Partner der Fairplay-Tour) aus dem belgischen Sportministerium ist begeistert über die bereits 17 Jahre Partnerschaft mit der Fairplay-Tour. Er erläutert in kurzen Worten die Vorteile dieser Freizeitanlage, die insbesondere auf Sport, Freizeit und Schulgruppen und auch private Touristen ausgerichtet ist und für die Zukunft in den nächsten Jahren mit ca. 60 Mio EURO zukunftsfähig aufgerüstet wird.
Die Betreuer sind am Nachmittag zum Smalltalk auf der Terrasse eingeladen. Länderübergreifende Gespräche fördern auch hier das Gemeinschaftsgefühl. Für die jungen Radfahrer ist Freizeit in und um das Gelände angesagt. Einzelne wagen sich trotz einer moderaten Außentemperatur mit 17 Grad ins Wasser des Stausees.
Das übliche Abendessen, bestehend aus der Nudelvariante Canneloni, vegetarische oder Fleischsauce, Salat und Obst wurde für einen Teil der Betreuer mit Café-Varianten aus dem Hause „Anne“ garniert.
Statistik: 61 km – kürzeste Etappe / 790 Höhenmeter / 4:45 Std im Sattel / 17,0 kmh