Vom Ruhrgebiet zum Braunkohlerevier

Nach einem hervorragenden Frühstück bei Karin und Udo starte ich in Essen-Werden hinunter zur Ruhr. Es ist nach halb Neun und am Freitagmorgen ist Rudersport im leichten Nieselregen angesagt. In dem nächsten Stadtteil Kettwig ist Wochenmarkt. Eine schöne Altstadt lädt in den offenen Cafés zum verweilen ein – leider sind die Kirchen noch geschlossen.

Bismarck-Denkmal an der ev. Kirche am Markt
Abschied von der Ruhr

Mein Navitrack will mich über Treppen zur Brücke über die Ruhr lotsen. Das geht mit meinem Drahtesel nicht. Somit heißt es umkehren und über holpriges Kopfsteinpflaster zurück zur Kreuzung mit der RICHTUNG Düsseldorf. Nach dem Kreisverkehr in „Kettwig vor der Brücke“ geht es auf ca. 1,5 km von 50 hm auf 130 hm. Die Kühlung bringt bei morgendlichen 27 Grad nur der Nieselregen. Nach einer Stunde bin ich dann in Ratingen und hier erwartet mich ein Trauergottesdienst in der zentralen, die Altstadt dominierenden Basilika St. Peter und Paul mit der prägenden Turmspitze.

Eine schöne und pulsierende Altstadt am Freitagmorgen

In Richtung Düsseldorf gehts dann durch Schrebergärten und grüne Wiesen. Eine neue Begleiterin auf meinem Weg habe ich auch gefunden

Dann auf einmal bin ich schon mitten in der Landeshauptstadt und folge dem Pilgerweg durch die Altstadt bis zum Rheinufer. Leider sind hier die Pilgerstempel noch nicht zugänglich.

Am Rheinufer erwartet mich neben der mittlerweile gleitenden Sonne die Josefskapelle und auf dem Stiftsplatz St. Lamberts

Josefskapelle am Rheinufer
St. Laurentius mit Kunstobjekt auf einer Litfaßsäule

Ich fahre über die Rheinkniebrücke und verabschiede mich von dem rechtsrheinischen Ufer uns schwenke nach Süden im vollen Gegenwind bis nach Neuss.

Blick von der Rheinkniebrücke
Jakobus hält Wacht vor dem Neusser Münster

Die nächste Statio ist im Selikum. Hier wird in der Corneliuskapelle der gleichnamige Heilige verehrt.

Die kurze Brücke hat über 10% Steigung und natürlich Gefälle auf der anderen Seite – Mensch und Material sind gefordert
Die Kapelle steht in der Nähe des privaten Schlosses Reuschenberg. Es schließt sich hier ein ausgedehnter Wildpark am Camino an.

Durch Wälder und Auen folgt der Weg der dem Rhein zufließenden Erft und geht dann auf eine noch nicht ausgebaute Bahntrasse in Richtung Kloster Langwaden. Hier treffe ich dann gegen 14:30 meinen Schwager Alois; er leitet hier die Geschäfte des Zisterzienser-Ordens. In der Außengastronomie gibts heute für uns leckere Bratwurst mit Bratkartoffeln und die Spezialität Rhabarber-Weizen. Das zischt und die bisher gefahrenen 55 km sind fast vergessen (incl. Transfer nach Grevenbroich zu seiner Wohnung bin ich dann heute fast 70 km im Sattel bei 430 hm). Ich erhalte einen Überblick über die Produkte und Ruhepunkte in der Klosteranlage. Ein Highlight ist hier eine ortsspezifische Sonnenuhr.

Leider hatte sich die Sonne versteckt.

Der Bericht endet jetzt hier, da wir noch ein privates Programm geplant haben. Da wir das auch mit dem Fahrrad innerhalb der Stadt Grevenbroich machen, sei verraten, dass uns eine 10 minütige Regenschauer klatschnass macht und wir uns die Dusche hätten sparen können. Doch zum Abschluss noch Bilder des Kreuzweges im Kloster Langwaden mit der Interpretation der 15. Statio.

2 Kommentare

  1. Hallo Karl-Josef
    … das liest sich alles sehr gut. Spannend, wie Du die Eindrücke rüberbringst.
    Vielen Dank und komm gut weiter. WEnn es in den nächsten Tagen eher winterlich wird 🙂 wirst Du Deinen Camino auch durch alle Höhen und Tiefen der Temperaturen bewältigt haben.
    … und Deine Heimat ist ja nicht mehr weit.
    Grüße aus dem Tälchen,
    Johannes

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